Die Augsburger Berufsfeuerwehr wird gelegentlich alarmiert, wenn sich Tiere nicht mehr aus ihrer Notlage befreien können. So retteten die Feuerwehrleute unter anderem bereits Katzen, Igel und Enten. Doch: "Ein Marder im Aufzugsschacht hatten wir noch nie", berichtet die Feuerwehr am Montag.
Bis jetzt – denn am Montag gegen 9.20 Uhr wurde die Feuerwehr zu einer Aufzuganlage Auf dem Kreuz in der Altstadt gerufen. Dort stellte der Hausmeister einen Defekt am Fahrstuhl fest und rief den Wartungsdienst. Kurze Zeit später entdeckte der Hausmeister dann einen Marder, der im Aufzugsbetriebsraum saß und im Aufzugschacht verschwand.
Im dritten Obergeschoss öffneten die Feuerwehrleute die Aufzugtür und fanden einen Marder vor, der sich an einer Führungsschiene festhielt. Mit einem Kescher fingen die Rettungskräfte das Tier ein.
"Kurz vor der Abfahrt wurde ein zweiter Marder gesichtet, wieder im Aufzugsbetriebsraum und wieder verschwand der Marder in einem Aufzugs-Stromkasten und gelangte somit in den betonierten Aufzugschacht", so die Berufsfeuerwehr in ihrem Bericht. Erneut öffneten die Feuerwehrleute also den Fahrstuhl im dritten Stock und sahen abermals einen Marder am gleichen Seil hängen.
Der Monteur, der den Lift inzwischen wieder in Betrieb genommen hatte, fuhr den Aufzug bis ins dritte Obergeschoss, damit für die Feuerwehr keine Absturzgefahr bestand. Die angeforderten Höhenretter kamen dadurch nicht zum Einsatz. Der Marder hatte jedoch die Flucht in die Tiefe ergriffen. Im zweiten Untergeschoss fanden die Feuerwehrleute das Tier unverletzt in der Aufzugsanlage und fingen es mit einem Kescher ein.
Als der Monteur gegen 11.45 Uhr auf der Aufzugkabine eine Probefahrt machte, fand er einen dritten Marder im Aufzugschacht. "Auch der Marder stürzte oder seilte sich in die dunkle Tiefe, aber blieb augenscheinlich unverletzt", so die Feuerwehr. Die drei Marder, die im oberen Aufzugsmaschinenraum fast ein Fenster zerstört hatten, wurden zum Tierarzt gebracht. (pm)
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